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Das Karpaltunnelsyndrom (Nervenkompressionssyndrom des N. Medianus im Bereich der Handwurzel)

Aktualisiert: 22. Dez. 2020



Wo befindet sich der Karpaltunnel?


Der Karpaltunnel ist der Raum zwischen den Handwurzelknochen und dem darüber liegenden Karpalband, durch den verschiedene Sehnen, Blutgefäße und Nerven laufen.

Der Mittelnerv ist für die Empfindungsfähigkeit des Daumens, des Zeige- und Mittelfingers sowie zur Hälfte auch des Ringfingers zuständig. Außerdem ist er für die Steuerung bestimmter Hand- und Fingermuskeln verantwortlich.


Welche Beschwerden bringt dies oft mit sich?


Erste Symptome des Syndroms sind zunächst Reizsymptome wie das nächtliche Einschlafen der genannten Finger. Kribbeln oder nadelstichartige Empfindungen betreffen vorwiegend Mittel- und Ringfinger, später auch Daumen und Zeigefinger mit Schmerzausstrahlung in den Arm.


Wie kommt es dazu?


Wenn der Mittelhandnerv (Nervus medianus) eingeklemmt ist, also zu viel Druck auf ihm lastet. Dieser Nerv enthält sensorische und motorische Fasern.Die sensorischen Fasern ermöglichen es uns mit der Hand zu spüren und zu tasten, der motorische Teil ermöglicht uns das Bewegen der Hand.

Das ganze Faserbündel steckt in einer Faszienhülle, die man sich wie einen Art Höhle vorstellen kann. Diese besteht aus relativ weichem Material und ist deshalb nur bedingt geeignet, die Nerven vor übermäßigem Druck zu schützen.

Super spannend: Unser Organismus entwickelt dafür eigenen Bindegewebe, das sich dazwischen als Puffer legt-gut und schlecht, denn da der Tunnel recht schmal ist-wird dies bald zu eng für ihn und es kommt zu den oben genannten Symptomen.

  • mechanische Überbelastung: Personen die viel am Pc arbeiten, Radfahrer

  • Verengung des Karpaltunnels durch Frakturen, Sehnenscheidenentzündungen, Borreliose, rheumatische Krankheiten, hormonell bedingt (z.B. während der Schwangerschaft)


Psychosomatische Sichtweise/Themen zu diesem Beschwerdebild nach Dahlke Rüdiger:

  • Das Zupacken und Begreifen/Festhalten ist eventuell gerade erschwert

  • weniger Gefühl mehr für Dinge zu haben, die man berührt-stattdessen taub und gefühllos werden


Was kann man auf seelischer Ebene tun, um die Genesung zu unterstützen:


  • Loslassen üben, den harten Zugriff lockern, sich die Gefühlslosigkeit im Beziehungs- und Umweltkontakt anschauen, sich die beschränkte Situation bewusst machen



Was kann man dagegen tun?

  • Schienung und Schonung

  • abschwellende Massagen (manuelle Lymphdrainage)

  • Behandlung aller Strukturen, an denen der Nerv durch enge Passagen gleiten muss-Halswirbelsäule, Schulter, Ellbogen, Handgelenk)

  • medikamentöse Therapie(entzündungshemmend)

  • Bei versagen ist oft eine chirurgische Spaltung des Hohlhandquerbands notwendig


Was kannst du selbst tun?

  • Einreibungen z.B. mit Arnikasalben oder bestimmten Pflanzenölen aus der Apotheke können die Symptome zusätzlich lindern

  • Kühle das Handgelenk bei Schmerzen unter dem laufenden Wasserhahn

  • Homöopathische Mittel können den Heilungsprozess unterstützen

  • Ergonomisch geformte Tastaturen am Arbeitsplatz beugen Karpaltunnelsyndrom vor


Quellen:

Faszien Gewebe des Lebens von Peter Schwind, 2014,Irisiana Verlag


Manus Massageschule Wien Skripten


Krankheit als Symbol von Rüdiger Dahlke, 2007, Bertelsmann Verlag



Wichtig:


Verspürst du erste Symptome wie Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Fingern, solltest du einen Arzt aufsuchen, um das Karpaltunnelsyndrom einzudämmen und andere (z.B. neurologische) Erkrankungen ausschließen zu können.


Herzliche Grüße,

Bettina Stephanie Sohler

von Du im Fokus

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