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Wie ich es schaffte, meine innere feinfühlige Prinzessin auf der Erbse zu umarmen - TEIL 1

Aktualisiert: 23. Feb. 2023

Ende November beschäftigte ich mich viel mit dem Thema sichtbar zu sein, privat und beruflich. Hierbei kam viel in mir hoch. Mir hilft es immer sehr darüber zu schreiben. Ich liebe es handschriftlich zu schreiben. Doch, um es auch im Außen zu teilen, tippe ich nun immer kleinere Teile davon am Laptop ab.


Warum zeige ich euch das? Warum erzähle ich davon?


Erstens hilft es mir, anderen gefühlsinteressierten Menschen davon zu erzählen, was mir persönlich hilft, um mich selbst zu lieben, wie ich bin und auch, um den Gefühlen in der Gesellschaft Platz zu schenken.


Ich fühle diesen Satz sehr stark:

Gefühle sind keine Krankheit, jedoch können sie uns krank machen, wenn wir sie in uns verstecken.





Hochsensibilität-Feinfühligkeit-Gefühlsstärke

Was bedeuten diese Worte eigentlich für mich und mein Leben als Frau, Mama und Partnerin?


Ich möchte gerne mit der Hochsensibilität beginnen.

Ich verbinde damit das Gefühl von sehr viel zu hören, zu sehen, zu riechen, zu spüren kurz gesagt: wahrzunehmen.


Filtern geht für mich immer besser, habe dabei bestimmt auch viele Tools in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen als Sozialpädagogin und nun auch mit meinen eigenen Kindern gelernt.


Um zu filtern brauche ich viel innere Balance, Klarheit, Struktur und manchmal auch Kraft und das wissen darüber, was ich tun kann, wenn zu viel gleichzeitig auf mich einprasselt.


FEINFÜHLIGKEIT:

Dieses Wort mag ich lieber. Empfinde ich als weicher und herzlicher.

Mir hilft es, wenn ich langsam und aufmerksam mit mir und meinen Bedürfnissen im Alltag bin. Wenn ich mir Zeit nehme für Dinge, die wichtig für mich sind und ehrlich anspreche, wie sich gewisse Dinge für mich anfühlen. Zum Beispiel fühle, ich fühle mich gerade innerlich unruhig-jemand dreht laute unruhige Musik auf-Kinder spielen gleichzeitig irgendwo in der Wohnung lebhaft - viele verschiedene Geräusche prasseln auf mich ein. Das macht mich innerlich noch unruhiger und schenkt mir ein ziemlich unangenehmes, freiheitsraubendes enges Gefühl im Brustraum.


Mittlerweile schaffe ich es aber immer mehr zu formulieren, was mir gerade zu viel ist, was ich brauche, um wieder ruhiger zu werden.


PS: Früher hatte ich das Gefühl Multitaskings macht mir gar nichts aus…das war gespielt, weiß ich heute. Heute sag ich: Ich kann es, aber es tut mir nicht gut. Deswegen eines nach dem anderen, auch wenn das Warten für die Kinder oft sehr schwer ist. Aber im Warten kann man ja auch viel Tolles beobachten und entdecken, oder nicht?

Mittlerweile nenne ich mich mit einem liebevollen Augenzwinkern „Prinzessin auf der Erbse“. Das wäre früher eine Beleidigung für mich gewesen, das weiß ich…


Anfangs war es für mich eine große Herausforderung mit erst einem, dann auch 19 Monate später mit 2 sehr lebhaften, kreativen, wundervollen, feinfühligen, mitteilungsstarken Kleinkinder und einem sehr bodenständigen, liebevollen und mittlerweile immer mehr feinfühlenden Mann an meiner Seite.

Ja, er hat diese Seite auch…


Ich finde, es dauert seine Zeit, bis man das für sich integrieren kann, zumal es ja gesellschaftlich oft immer noch eher so ist…der Mann ist stark, die Frau fühlt. Vielleicht etwas überspitzt, aber ich erlebe das schon noch immer manchmal so.

Vor der Geburt meiner Kinder war ich das bestimmt auch schon, ließ es aber weniger zu und wurde natürlich weniger getriggert. In meiner Arbeit als Sozialpädagogin hatte ich geregelte Zeiten, Turnus tat mir nicht gut - und konnte nach getaner Arbeit immer gehen, jedoch spürte ich auch dort oft, dass mir kleinere Settings lieber sind und dass ich da mein Potenzial mehr entfalten kann.


Als Kind wurde dieser Teil in mir oft belächelt, vielleicht auch aus Angst nicht zu wissen, wie man damit umgehen kann.

Ich erinnere mich, dass ich als Kind öfters weinte, viel in meinem Zimmer war.

Ich wollte auch immer gerne mitreden, es traf mich jedoch immer sehr tief, wenn andere meine Ansicht abwerteten, oder wie ich es heute empfinde: einfach anders dachte, als ich und dies auch für mich etwas schroff rüberbrachten.


Oft ging ich dann weg und fühlte mich einsam und missverstanden.

Irgendwann legte ich diesen Wesenszug immer mehr ab, körperlich zeigten sich dann manchmal Reizhusten, Angst zu wenig Luft zu bekommen, Enge in der Brust, Übelkeit und Hautausschläge.


Nach einer längeren sehr angepassten Phase schaffte ich es dann zu rebellieren und empfand es sehr herausfordernd, dass mich v.a. meine Lehrer:innen noch immer als das folgsame, strebsame, ruhige, fleißige Mädchen ansahen, der sie ungern eine „Standpauke „halten wollten, da ich ja sonst so unkompliziert war.


Schritt für Schritt kam ich langsam wieder zurück ganz zu mir, als ich nach einer tiefgehenden Aupair-Erfahrung und einer sehr tief prägenden freien Reisezeit mit einer besonderen Freundin.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann höre gerne meine Podcast Episode dazu an.

Ich startete im Anschluss an diese besondere zeit die Ausbildung zur Sozialpädagogin und auch dort begegnete mir die Verletzlichkeit, mich ganz zu zeigen, meine Grenzen zu spüren, der Begriff der Mimose-die Angst vor dem zerbrechen und so begannen verschiedenen teile in r zu wachsen und zu heilen.


Auch ein sehr intensiver, besonderer Weg zurück zu meinen manchmal unliebsamen Anteilen begann, als ich meine Mama wieder mehr in mein Leben ließ.


Ich freue mich dich im Januar 2023 mit dem Teil 2 zu beschenken.


HERZLICHST,

Bettina Stephanie


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