Wenn Narben und Wunden Geschichten erzählen
„Finde den Mut, deine Wunden, deinen Schmerz zu zeigen.
Dann wirst du erfahren, wie Menschen zu dir kommen
Und dir von ihren Verletzungen und ihren Wunden erzählen.
Du wirst zu einem Ratgeber für andere.
Deine Wunde wird zu einer kostbaren Perle werden.
Für dich selbst und für andere.“
Angelehnt an die Zeilen von Anselm Grün
Beim Ausarbeiten eines zukünftigen Vortragsthemas stieß ich bei den Recherchearbeiten auf das Buch "Schmerzen verstehen" von David Butler, Lorimer Moseley, 2016.
Wer sich für die ganzheitliche Betrachtung von Schmerzen interessiert, seinen eigenen Bewältigungsstil finden möchte und als Patient wissen möchte, worum es bei seinem eigenen Problem eigentlich geht, findet hierbei viele Inspirationen, fachlich leicht verständliches Knowhow, sowie Witz und Charme.
1. Auf dem Weg zum Schmerzverständnis
Schmerzen sind normal.
Sie bilden unsere wichtigste Schutzeinrichtung.
Jede Schmerzerfahrung ist eine normale Reaktionsantwort auf etwas, das ihr Gehirn als Bedrohung ansieht.
Es gibt kein allgemeingültiges Therapierezept für alle Schmerzsituationen.
Schmerzen sind eine sehr persönliche Erfahrung.
Sensoren haben eine wichtige Bedeutung in der Entstehung von Schmerzen, vor allem in der Wahrnehmung.
Wie kann man sich diese vorstellen?
Diese kann man sich gut als Reporter vorstellen, die ständig auf die Vorkommnisse in ihrem Einsatzgebiet achten. Sie sitzen in den Wänden der Neuronen, die es schaffen, Infos an unser Rückenmark weiterzuleiten.
Gut zu wissen:
Schmerzsensoren haben nur eine Lebensdauer von ein paar Tagen, dann werden sie durch neue ersetzt.
Das klingt etwas hoffnungsvoll.
Das momentane Maß an Schmerzempfindlichkeit ist nicht auf Dauer festgelegt.
1.1. Akuter Schmerz
•Ist zeitlich und lokal im Körper begrenzt
•Hat meist eine klare Ursache
•Beherbergt eine Alarmfunktion, um Gewebeschädigungen zu vermeiden
•Ist abhängig von der Reizintensität
•Klingt in der Regel von selbst ab, sobald die auslösende Ursache geheilt und beseitigt worden ist
1.2. Chronischer Schmerz
•Zeigt sich anhaltend (immer wiederkehrende Schmerzen)
•Kann viele Ursachen haben
•Ist meist nicht genau lokalisierbar
•An eine Bewegung zu denken ist ausreichend, um den Schmerz auszulösen
2. Individueller Umgang mit Schmerz
2.1. Aussagen, die den Schmerz verstärken:
„Ich habe Schmerzen, also muss etwas Schlimmes in meinem Körper geschehen sein.“
„Sogar der supertolle Diagnose Apparat konnte nichts finden- es muss deshalb wirklich schlimm sein.“
„Man kann Astronauten zum Mond schicken, warum nicht eine Lösung für mein Schmerzproblem finden?“
„Ich gehe nicht raus. Ich verhalte mich ruhig und warte einfach mal ab, bis es besser wird.“
2.2. Das kann hilfreich sein:
Bewegung, die einem gut tut
Sinn für Humor
Verschiedene Helfer kontaktieren (von medizinischer Seite, Freunde, Familie usw.)
Mut und Zuversicht in SICH und in Bezug auf die schrittweise Genesung
Den eigenen Bewältigungsstil entdecken
Individuelle, hilfreiche Strategien im Umgang mit dem Schmerz erlernen
„Wertvoll wäre, wenn wir es schaffen könnten,
den Schmerz zu respektieren,
ihn weniger zu fürchten
und dann einen passenden Plan für unsere Genesung zu entwerfen.“
Aus dem Buch "Schmerzen verstehen" von David Butler, Lorimer Moseley, 2016
Eine Vielfalt an interessanten Gedanken zur Entstehung von Krankheitsbildern und Schmerz sind meiner Meinung nach auch bei Rüdiger Dahlke zu finden.
Den einen oder anderen, wird der Zugang überraschen, ich finde ihn sehr bereichernd.
Schmerz als Weg oder Krankheit als Symbol- es gibt zahlreiche Videos auf
YouTube von ihm. Ebenso Bücher und Hörbücher, sowie viele Vorträge in der Nähe.
Dein Körper wird es dir danken, wenn er spürt, dass DU dich mit ihm beschäftigst!
In diesem Sinne, alles Liebe,
Bettina Stephanie Sohler
von Du im Fokus
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